Heute wurde es ernst. Nachdem ich die letzten Tage mit einer blöden Grippe im Bett lag und auch noch liege, stand heute ein wichtiger Termin an. Besonders heute war es wichtig einen kühlen bzw. viel mehr klaren Kopf zu bewahren. Kann mir mal eine sagen: WIE? Ich kann im aktuellen Grippe-Zustand nicht mal meinen Namen tanzen, geschweige denn bis zwei zählen. Auf der anderen Seite: Was würde es ändern? Das Paragraphendeutsch ist sowieso eine Sache für sich.
Beim Begrüßung lag förmlich Anspannung in der Luft. 1 Verkäufer, 4 Käufer (Der Käufer des anderen Grundstücks plus Stiefsohn und wir zwei) und mittendrin der Notar. Er war wohl derjenige mit dem klaren Kopf. Gut so. Er führte uns also durch den gesamten Vertrag, den ich mir glücklicherweise schon mal im Nicht-Grippe-Zustand durchgelesen und für gut befunden hatte. Alles was möglicherweise unverständlich sein könnte, wurde erklärt. Super! Hier und da gab es noch ein bisschen Gesprächsbedarf und es wurde nochmal echt spannend. Zwischenzeitlich machte sich das Gefühl breit: „OH NEIN, was ist wenn das jetzt nicht klappt? Ahhhhhhhhhh…“. Dieses Gefühl wurde dann recht schnell abgelöst von: „Puh, noch so viele Seiten…“. (So viele waren es gar nicht, aber das Zeitgefühl ist irgendwo, nur nicht in diesem Raum gewesen.) Letztlich haben nach 3 Stunden alle unterschrieben, sich gegenseitig gratuliert und was besonders schön war: Der zweite Käufer nahm mich in den Arm und sagte „Willkommen in der Nachbarschaft!“. So schön. Das war das Beste, was er hätte sagen können. Ich war dankbar und glücklich. Und erleichtert. Und immer noch nervös und krank. Aber das macht nichts, es fiel trotzdem eine unheimliche Anspannung von uns ab.
Ich sitze nun auf dem Sofa, bin unfassbar glücklich und hoffe, dass ich heute Nacht endlich wieder schlafen kann. Denn das ist merklich zu kurz gekommen in den letzten Tagen. Mein Körper hat mir diverse Wahnsignale geschickt. Am Montag bin ich umgekippt, keine Nacht durchgeschlafen, morgens sehr früh wach gelegen. Und jetzt fühle ich mich so, als wenn das alles passé ist. Ich fühle mich gut. Es war eine große Entscheidung, aber die richtige. Die richtige für uns. Und plötzlich merke ich: Mein Kopf ist wieder klar.
