Nachdem wir uns nun schon für einen Bauträger entschieden haben, brauchen wir natürlich noch ein Grundstück. Das suchen wir so richtig mit Elan seit ca. September/Oktober 2018.
Da war so Vieles dabei. Gefühlt haben wir uns alles Mögliche angesehen. Mal war es zu groß, mal zu klein, mal zu teuer, mal für uns ungünstig geschnitten, mit nicht fällbaren Baumbestand, am A**** der Heide, mal direkt an der Autobahn oder einfach komplett am und im Deich. Und wir haben gemerkt, wie sich im Laufe der Zeit wirklich bestätigt, was vorher für uns schon feststand: Wir wollten ein sonniges Grundstück im Hamburger Umland zu einem Preis, der uns nachts noch schlafen lässt und nicht für Herzrhythmusstörungen sorgt. In den Hamburger Süden allerdings wollten wir nicht. Einen Arbeitsweg von maximal 1h mit den Öffentlichen. Und die Nähe zur Familie. Am Ende des Tages hatten wir ein paar Grundstücke, die genau in dieses Raster passten.
Erst hätte es uns fast nach Bargteheide gezogen. Aber dann kam die Ernüchterung in Form eines Bodengutachtens. Wir hätten fast ein Schwimmbad gekauft. Der Boden war komplett nass. Dem Verkäufer war es egal. Der zukünftige Bauherr bringt an dieser Stelle gern ein Zitat an „Es steht jeden Tag irgendwo ein dummer Mensch auf. Du musst ihn nur finden.“ Will heißen: Dieses Grundstück wird irgendwann sicherlich zu einem völlig überzogenen Preis verkauft werden.
Dann war Wentorf im Gespräch. Was ein süßes Grundstück. Mit Altbestand. Kein Thema sagte uns Viebrock. Und der Garten: ein Traum. Aber: Deutlich über dem Budget. Da kam ja auch noch die Maklercourtage zu. Wofür die überhaupt? Ich habe in meinem Leben auch noch nie Geld auf die Straße gelegt und bin weitergegangen…Aber das ist ein sehr kompliziertes Thema. Arbeit muss honoriert werden, na klar. Aber so hoch? STOP! Wir wollten noch leben. Veto. Weitersuchen.
Lütjensee. Schon eine schöne Vorstellung…Beschaulich, direkt in Seenähe. 2. Reihe. Ich, die Bauherrin, wolle das zu Beginn der Suche nicht. Aber irgendwie war ich jetzt doch damit fein. Am Ende ist es aber auch nicht Lütjensee geworden. Der inserierte Kaufpreis war im Budget. Wir waren aus dem Häuschen. Und plötzlich: Ernüchterung. Das Grundstück war nicht erschlossen. Wir klärten mögliche Wege und selbst die Versorger hatten Schwierigkeiten eine Lösung zu finden. Aber Zahlen für eine der plausibelsten Lösungen hatten sie. Schön über die Bundesstraße, wo wiederum andere Behörden aktiv werden, was natürlich wieder mehr kostet…Kostenschätzung: 80.000€. STOP! Wir wollten noch leben. Veto. Weitersuchen.
Pause. Weihnachten. Durchatmen. Vielleicht doch kein eigenes Grundstück? Vielleicht eine Bestandsimmobilie? Oder gar kein Eigentum? NEIN. Wir geben noch nicht auf. Weitersuchen.
Und tadaaa: ein neues (nicht erschlossenes) Grundstück direkt ohne Makler. Und genau für dieses Grundstück haben wir uns heute mit dem Verkäufer zusammengesetzt. Ein wahnsinnig tolles Gespräch. Das erste Gespräch in diesem Kontext, wo es menschlich 100% passte. Und nicht nur das. Auch das Grundstück passt 100%. Das Haus passt exakt wie geplant – es ist toll geschnitten. Wir haben eine perfekte Ausrichtung, was die Sonne angeht. Offenbar eine tolle Nachbarschaft. Der Weg zur Familie und zur Arbeit ist auch super. Wir haben wieder Hoffnung. Nach vielen Stunden und einem Haufen geklärter Fragen gingen wir mit der Abmachung auseinander: Wir klären die Versorgung, machen eine Bodenprobe, drehen uns mehrfach vor Freude im Kreis, kümmern uns im Detail um die Finanzierung und im Gegenzug wird uns das Grundstück reserviert. Alles per Handschlag. Nordische Kaufmannsehre eben. WAHNSINN!
Wir können es nicht glauben und gehen jetzt erstmal schlafen. Morgen früh geht es dann direkt los. Jetzt wollen wir Gas geben. Wir wollen schließlich den prognostizierten Baubeginn September 2019 einhalten. Wir rufen direkt beim Versorger an. Der ist dem Verkäufer übrigens auch bekannt. Ist halt keine Großstadt. Man kennt sich. Wunderbar! Ich habe eine gutes Bauchgefühl. Ich habe Visionen.